Grüne Karte verhindert Überraschung

Aus guter Tradition machte sich nur ein kleiner Männerkader der OSG Fredersdorf-Vogelsdorf auf den Weg zur schwersten und längsten Auswärtsreise, dieses Mal nach Bad Liebenwerda. Der kleine widerstandsfähige Kader sah sich dem Tabellenersten der Verbandsliga Süd gegenüber, der bisher keine Punkte liegen ließ. Die Personaldecke ließ es sogar zu, dass Torhüter Christian Szameit sich mal wieder als Feldspieler austoben konnte. Nach 4 Minuten und einem Stand von 3:1 für den HC Bad Liebenwerda schien das Spiel auch seinen erwarteten Lauf zu nehmen. Aber an diesem Tag lag etwas in der Luft was man auf Fredersdorfer Seite als Trotzigkeit und auf gegnerischer Seite als Unbehagen einstufen würde. Mit einer bissigen und variablen Abwehr brachte sich die OSG endgültig ins Spiel. Nach 15 Minuten steht es auf einmal 9:6 für die Gäste aus Fredersdorf. Auch der letzte hatte jetzt verstanden, dass das Spiel anders läuft als erwartet. Da die OSG es verpasste sich tatsächlich noch weiter abzusetzen, gelang es Bad Liebenwerda sich bis zur Halbzeit nicht nur wieder heran zu kämpfen, sondern auch mit 16:14 zur Halbzeit mit 2 Toren abzusetzen. Zeitstrafen waren zum Ende der Halbzeit das Resultat der bissigen Fredersdorfer Abwehr, die die Kurstädter zu nutzen wussten.

Auch die zweite Halbzeit zeigte gleich dass die Fredersdorfer nicht gewillt sind, auch nur ein bißchen herzuschenken. Bad Liebenwerda, mittlerweile die Ernsthaftigkeit des Spiels angenommen, verwaltete den Vorsprung aus der Halbzeit und so stand es in der 38. Minute 21:19 für den Gastgeber. Ab hier hatten auch die Spieler um Trainer Florian Deja verstanden, dass heute alles möglich ist unabhängig von den Grundvoraussetzungen. So machen die Fredersdorfer das Spiel in der 43. Minute beim Stand von 22:22 zum offenen Schlagabtausch. Eine Viertelstunde lang rückte keine Mannschaft mehr ab. In Minute 57. Geht die OSG durch Maik Schöps mit 30:29 in Führung, die 10 Sekunden später durch Mario Schubert vom HC ausgeglichen wird. Die OSG vertändelt ihren Angriff und Bad Liebenwerda geht bei noch 113 Sekunden zu spielen mit 31:30 in Führung.

In der Annahme des letzten Angriffs und Chance auf den Ausgleich hält Trainer der OSG, Florian Deja, die „Grüne Karte“ bereit. Christian Weihs nimmt sich aus einer schwierigen Situation den Wurf, Trainer Deja entscheidet in der schwere der Wurfsituation die grüne Karte zu schmeißen. Doch der scheinbar unmögliche Wurf aus schwieriger Situation landet im Tor aber die grüne Karte gilt und somit das Tor nicht. Freud und Leid liegen kurzzeitig auf beiden Seiten nah beieinander. Auch die letzten Angriffe bringen beidseitig nichts mehr ein, so dass die OSG Fredersdorf-Vogelsdorf denkbar unglücklich und knapp an einer Überraschung vorbei rauscht. Ein tolles Publikum sah ein tolles Spiel was so nicht zu erwarten war und belohnte BEIDE Mannschaften mit Standing Ovations. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt den Fredersdorfern nicht, denn am Sonntag wartet der direkte Tabellennachbar – die Zweite Vertretung der TSG Lübbenau – zum Heimspiel in der Tieckstraße.


Text: Florian Deja, Bilder: Steffen Bernicke-Pawlowski